Appenzeller Fleisch und Feinkost – Krustenbraten vom Appenzeller Molkenschwein

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Zwischen hochwertigem, lokalem Fleisch vom Appenzeller Molkenschwein zu Fleisch von Grossverteilern, zumeist aus industrieller Herkunft, oft sogar aus dem fernen Ausland, gibt es riesige Unterschiede. Die Schweiz hat mit Abstand die strengsten und besten Tierwohl-Vorschriften. Wer bewusst geniessen und deshalb mehr über seine Lebensmittel wissen und seine Wahl nach Qualität treffen will, liegt voll im Trend. Hier werden häufige Fragen beantwortet.

Welche Unterschiede im Genuss schafft Appenzeller Molkenschwein?

Durch die Verfüttung von Molke erhalten Appenzeller Molkenschweine ein hochwertiges, fettarmes Futter, das reich ist an hochwertigem Eiweiss, essenziellen Aminosäuren, Vitamin B12, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen und Zink, und das wiederspiegelt sich in einer saftigen, zarten Fleischqualität. 

Sind diese Unterschiede messbar?

Das grosse Plus an Saftigkeit und Zartheit des Fleisches ist der für jeden offensichtliche sonsorische Ausdruck der herausragenden Fleischqualität.
Seit 2014 können Polyenfettsäuren und Monoenfettsäuren gemessen werden, im Fachjargon auch PUFA und MUFA genannt, oder PMI (PUFA-MUFA-Index). Ist der PMI niedrig, ist das Fleisch weniger wässrig, fester, das Fett ist mehr intramuskulär eingebunden, was an der feineren Marmorierung auch sichtbar wird und für die Saftigkeit wichtig ist. Der Speck wird kerniger und sein Fett weisser. Das ist für lange haltbare Produkte wie geräucherten Speck oder Rohschinken viel besser, aber auch in Dauerwurst und bereits in der Verarbeitung. Das feine, eingebundene Fett wirkt sich überall aus, der Braten kommt saftiger aus dem Ofen, und das Steak vom Grill gewinnt mit seiner Saftigkeit.

Kann ich als Laie den Unterschied feststellen?

Am rohen Fleisch kann der Geübte die feinere Marmorierung gut erkennen. Da Molke fettarm ist, wirkt sich das auf die Fleischqualität positiv aus, Das Fleisch ist weniger weich, der Speck ist kerniger und sein Fett weisser.
Das grosse Plus an Saftigkeit und Zartheit des Fleisches ist für jeden Geniesser leicht festzustellen.

Ist die Fütterung beim Molkenschwein der einzige Unterschied?

Die Fütterung mit hochwertiger Restmolke ist der entschiedenste Faktor. Die Qualität von Fleisch und vom Fett kann direkt durch die Fütterung beeinflusst werden, und hier leistet Molke einen sehr guten Beitrag, das Fett ist besser im Fleisch verteilt, es ist weniger weich, wird kerniger und hat den schöneren Weissegrad. Das Fleisch ist saftiger und zarter. Aber es gibt noch mehr.
Da Molke Durst macht, trinken Molkenschweine auch mehr Wasser, was sich ebenso auf die Gesundheit auswirkt.
Auch die Genetik, also Rasse und Abstammung der Tiere, hat einen Einfluss auf die Fleischqualität.
Respektierte Tiere aus liebevoller Haltung mit kleinbäuerlichen Strukturen in natürlicher Umgebung wie im Appenzellerland sind eine vollkommen andere Tierhaltung, weit weg von Massentierhaltung und industrieller Gewinnung. Von diesem grossen Unterschied profitiert auch das Appenzeller Molkenschwein.
Ein sehr wichtiger Faktor ist die handwerkliche Gewinnung, der Bauer bringt seine Tiere in der Regel selber zur einzigen Gewinnung in Appenzell, die Wege sind kurz, Stress wird kleingehalten. Eine deutlich längere, schonendere Abkühldauer führt zu einer besonders guten Reifung, was sich wiederum in einer besonderen Zartheit des Fleisches auswirkt.
Das Appenzeller Molkenschwein schafft ein deutliches Plus, von der Fütterung bis zu Gewinnung und Genussqualität.
Das grosse Plus an Saftigkeit und Zartheit des Fleisches ist für jeden Geniesser leicht festzustellen.

Wird das Appenzeller-Molkenschwein ausschliesslich mit Molke gefüttert?

Schweine lieben Molke, aber auch Tiere brauchen abwechslungsreiche Kost. Die hochwertige Molke bildet einen wesentlichen Anteil, Molke ist fettarm und dafür reich an wertvollen Proteinen, und leistet daher einen wesentlichen Beitrag zur einzigartigen Fleischqualität. 

Schweine verwerten seit jeher Molke, warum kriegen nicht alle Schweine Molke?

Molke fällt täglich in den Käsereien an. Was davon nicht zu Trinkmolke verarbeitet wird, muss rasch anderweitig verwertet werden, denn Molke muss frisch verbraucht werden. Weil Molke heikler ist, deutlich weniger lange haltbar als etwa Sojaschrot in Säcken, ist bei Molke sowohl Transport, Zwischenlagerung und Fütterung weit aufwändiger. Restmolke gäbe es in der Schweiz noch weit mehr. Die Weiterverwertung von Restmolke ist deshalb nicht nur ein qualitativer Gewinn, sondern auch ein wichtiger Beitrag an Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Aber es braucht zuerst einige Investitionen. 

Könnte Molke nicht auch von Menschen direkt genossen werden, statt sie zuerst zu Fleisch zu machen?

Anfallende Molke wird primär zu Trinkmolke verarbeitet und direkt von Menschen genossen. Von dem was übrig bleibt, der Restmolke, wird Futter für das Appenzeller Molkenschwein. Damit leistet das Appenzeller Molkenschwein einen guten Beitrag, um Foodwaste zu reduzieren, und hochwertige Eiweisse werden sinnvoll weiterverwertet. Schweine brauchen Eiweiss, und das Eiweiss, das sie aus der Restmolke erhalten, spart anderes Eiweiss (zum Beispiel aus Ackerbohnen oder Soja). Da Restmolke verfüttert wird, wird das Schwein sozusagen der Zwischenspeicher, für jenes Eiweiss, das der Mensch erst später aufnehmen kann. Deshalb heisst es bis heute «der hat noch mal Schwein gehabt». Der Spruch kommt wohl von den etlichen Hungersnöten, wer zum Ende der Knappheit an Lebensmitteln sein Schwein noch hatte, hat eben noch mal Schwein gehabt, ist noch mal mit Glück dem Übel des Hungers entronnen. Das Hausschwein ist die sicherste Versicherung gegen Hunger und jenes Haustier, das seit jeher zur Fleischgewinnung gehalten wurde, die Symbiose Mensch–Schwein ist tausende Jahre alt. 
Seit jeher ist das Hausschwein deshalb auch ein Glückssymbol: Es stand für Wohlstand und Reichtum, es brachte seinem Besitzer Glück, denn es verspeiste, was es an Übriggebliebenem gab, und gab im Herbst viele Fleischwaren, welche die Familie sicher durch den Winter ernährte.

Warum fällt mehr Molke an, als als Trinkmolke genossen werden kann?

Mehr als 80 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche hier ist nicht als Ackerfläche nutzbar. Viehzucht schafft, was der Mensch nicht schafft: aus Gras Lebensmittel zu machen. Milch war schon zu biblischen Zeiten ein wertvolles Lebensmittel. Käse ist seit der Steinzeit bekannt, Käsen ist neben Buttern die älteste Form, Milch haltbar zu machen. Seit Käse produziert wird, geniessen Schweine das hochwertige Nebenprodukt Molke. Immer jenen Teil, der von Menschen nicht als Trinkmolke genutzt wird, also die Restmolke. In gebirgigen Regionen wird logischerweise wenig Ackerbau betrieben, dafür mehr Vieh gehalten und Milch, Butter und Käse daraus hervor gebracht. Und wo mehr Käse geschaffen wird, entsteht eben mehr Molke. Deshalb hat es seit Gedenken in Regionen, aus denen die beliebtesten Käsesorten herkommen, mehr Schweine, so wie im Appenzellerland auch im Freiburger Land. Das spiegelt sich selbst in der Wurstvielfalt wieder, die auch dadurch reicher ist.